Ich bin Die Nacht.
In Ellwangen habe ich ein Geheimnis.
Einmal im Jahr, wenn die Nacht am Fastnachtssonntag hereinbricht, geschieht etwas, das die Stadt verwandelt …

Sie geben
mir Gestalt:
Trommeln, Schellen, Fackeln

Maske

Die Entstehung
Der Pennäler Schnitzelbank
liegt in mir,
der Dunkelheit der Nacht,
verborgen …

Seit 1851 und damit 175 Jahre teilen die schwarzen Gesellen mit mir ihr Geheimnis.
Nur eines kann ich verraten:
Anfangsvers 1989

Die Stadt,
ihre Wirtschaften
und ich
werden Bühne.

Ich werde Reim,
ich werde Karikatur …

Versliste 1954
Versliste 1955
Versliste 1963
Versliste 1979
Versliste 1986
Versliste 1996
Versliste 2001
Versliste 2014
Versliste 2023
Tanzstundenbandverleihung 1951 Fanny Buhl Eva Gentner Tanzstundenbandverleihung 1951

Der Pennäler Schnitzelbank und ihre Tanzstundendamen

Seit vielen Jahren gibt es eine traditionsreiche Verbindung zwischen den jungen Frauen der Stadt und den rauhen Gesellen im schwarzen Gewand. Jeden Fastnachtssonntag huldigt der Spötter-Tross den Ellwanger Frauen oder zumindest einer jungen Dame: der jeweiligen Vertreterin der Pennäler Tanzstunde. Mit einem Gedicht und einem bestickten Band empfängt sie die Schwarze Schar in einem der Ellwanger Lokale.

Etwas gespenstisch muss es für die jungen Frauen sein. Denn obgleich sich der Zug der schwarz vermummten Gesellen bei der Übergabe des Tanzstundenbandes für wenige Minuten von seiner mildesten Seite zeigt, letztlich weiß man doch nicht, mit wem man es hinter den Masken zu tun hat. Mit ihren schwarzen Peitschen auf den Boden trommelnd gehen die anonymen Pennäler vor der Weiblichkeit auf die Knie und bedanken sich mit einer Liedstrophe für das geschenkte Schmuckband.

Während der Übergabe des bestickten Bandes für ihren Schellenbaum singen die Schnitzelbänkler die fünfte Strophe ihres Einzugsliedes „Gaudeamus igitur“.

Vivant omnes virgines
faciles, formosae
Vivant et mulieres
tenerae, amabiles
bonae, laboriosae.

Hoch leben alle Mädchen
die reizenden, schönen
Ein Hoch auch den Frauen
den zarten, lieben
für ihren Fleiß, ihre Güte.

Ein Männerbund macht der Frauenwelt seine Aufwartung – mit einem Liedteil, dessen etwas altertümlich anmutender Text deutlich erkennen lässt, dass zur Zeit seiner Entstehung die Gleichstellung von Mann und Frau noch kein Thema war. Mit diesen vermutlich 1781 von C. W. Kindleben ersonnenen Worten bedankt sich die Schwarze Schar zwischen den Zeilen für zweierlei: bei den jungen Gymnasiastinnen dafür, dass sie sich dem traditionsreichen Geheimbund auch in der modernen Zeit noch verbunden fühlen, und bei den Frauen ihrer Mitglieder für die Unterstützung, ohne die eine verlässliche Geheimhaltung überhaupt nicht möglich wäre.

Jedes Jahr
der Höhepunkt
für mich:
Die Verleihung
des Tanzstundenbands

Der Mond
Der Orden der Goldenen Sau
1951 Julius Zimmerle
1951 Josef Veit
1952 Anne Fischer
1954 Josef Ostertag
1955 Anton Eberle
1958 Hans Karl Stengle
1962 Alois Rothmaier
1964 Albert Maier
1968 Engelbert Hölzle
1971 Hans Widmann
1973 Max Steinacher
1976 Rudolf Burkhardt
1976 Richard Burkhardt
1979 Eberhard Veit
1981 Monika Willand
1985 Walter Hach
1991 Roland Mendler
1994 Gunda Bieg
1994 Ute Dostal
1995 Dieter Mendler
1997 Peter Kirsch
2001 Hermann Sperrle
2004 Ursula Legner
2010 Franz Brenner
2014 Fritz Widmann
2014 Markus Wieser
2016 Joachim Ziegler
2019 Heiko Eberhard
2020 Maria Ohrnberger
2023 Katrin Deininger
2023 Anja Wünsch

Der Orden der Goldenen Sau - Der höchste Orden der Menschheit

Im Jahr 1951, zu ihrem 100. Jubiläum hat Der Pennäler Schnitzelbank zum ersten Mal den Orden der Goldenen Sau verliehen. In den letzten 75 Jahren haben 31 Personen den Orden der Goldenen Sau – den höchsten Orden der Menschheit – erhalten.
Eine Verleihung findet nicht in jedem Jahr statt, sondern in Jahren, in denen sich eine Person findet, die sich in besonderer Weise um die Ellwanger Fastnacht verdient gemacht hat. Der Orden der Goldenen Sau zeigt vorne einen Schnitzelbänkler nebst Sau und auf der Rückseite das alte Ellwanger Pennal mit dem Gründungsjahr des Ritterordens.
Die Geehrten haben das Recht und die Pflicht den Orden am blau-rot-goldenen Band während der Ellwanger Fastnacht zu tragen.

Er strahlt heller
als mein Freund der Mond:
„Der Orden der Goldenen Sau“

Und wenn der Fastnachtssonntag endet, bleibt eine Erinnerung:
Einmal im Jahr gehört Ellwangen
ihrer Pennäler Schnitzelbank.
und ich bin wieder einfach Die Nacht.

Dankeschön

Unser herzlicher Dank für die Bereitstellung von Fotos, Videos und Texten, sowie die Unterstützung bei der Erstellung dieser Webseite geht an:

  • Tom Ziora
  • IMAGO Medien Roland Hasenmueller
  • Franz Brenner
  • Eva Gentner
  • Fanny Buhl
  • OB Michael Dambacher
  • Stadt Ellwangen
  • "Die Nacht"
  • …und an alle, die uns jedes Jahr gewogen sind.

Impressum

Herausgeber: Stadt Ellwangen
Spitalstraße 4
73479 Ellwangen

info@ellwangen.de
Telefonnummer: 07961 84-0

Die Stadt Ellwangen ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.
Sie wird vertreten durch:
Oberbürgermeister Michael Dambacher
Spitalstraße 4
73479 Ellwangen

Bilder und Videos

Tom Ziora: Maske (Screen 3), Schnitzelbänkler vor der Kanne, Schwarze Schar auf der Bühne 2022, Profil eines Schnitzelbänklers, Schnitzelbänkler mit Trommeln (alle Screen 8)
IMAGO Medien Roland Hasenmueller: Tanzstundendame Fanny Buhl (Screen 6, Bild 2), Video Orden der Goldenen Sau (Screen 7), Video Einzug (Screen 8), Video Spitalstraße (Screen 9), Audio-Aufnahmen (Screen 4, Screen 6)
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